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AG Wissenschaftliche Information
Mitglieder:
Dr. Judith Plümer
Thomas Severiens (bis 2009)
Eine Aufgabenstellung der Arbeitsgruppe ist die Untersuchung und Entwicklung von Methoden, mit denen man Relevanz und Struktur von Informationen in einem heterogenen Umfeld maschinell erkennen und (re)präsentieren kann. Informationen können dabei sowohl Fakten aus Datenbanken oder Artikel aus Fachzeitschriften, als auch Internetressourcen oder Material aus einer Bibliothek sein.
In diesen Bereich gehört auch die Entwicklung benutzerorientierter Informations-Infrastrukturen, die sowohl kooperative Forschung und Lehre unterstützen, als auch wissenschaftliches Kommunizieren und Publizieren ermöglichen und verbessern.
Die Projekte werden jeweils in engem Kontakt mit Partner aus Deutschland bzw. der ganzen Welt durchgeführt. Die Arbeit basiert auf der Nutzung und der Mitarbeit bei der Entwicklung von internationalen Standards wie MetaDaten und Datenaustauschformaten (Dublin Core, RDF, XML) und der Nutzung von offenen Schnittstellen und offener Software, um Weiterentwicklung und Nachnutzung zu ermöglichen.
Projekte:
OA-Netzwerk
Ziel des Projektvorhabens ist es, die internationale Sichtbarkeit nationaler Forschungsaktivitäten im Europäischen Rahmen und darüber hinaus deutlich zu verbessern. Eine durch die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI) durchgeführte Analyse der in Deutschland vorhandenen Repositories mit wissenschaftlichem Inhalt hat ergeben, dass in Deutschland Repositories in großer Zahl (107 – Stand Mai 2005) vorhanden sind. Allerdings ist ihre Sichtbarkeit und internationale Wahrnehmung in keiner Weise ausreichend. Das Projekt zielt auf eine wesentlich größere Vernetzung möglichst vieler deutscher Repositories ab und damit auf eine nationale und internationale Akzeptanz. Grundlage dafür bilden zunächst die in einem virtuellen Verbund zusammengeschlossenen DINI zertifizierten Dokumenten und Publikationsserver. Mit der Zertifizierung von Repositories übt Deutschland im internationalen Maßstab eine Vorreiterrolle bei der Einführung einer Qualitätsgarantie aus. In dem Sinne ist mit dem Netzwerk auch eine gewisse Signalwirkung auf andere Repositories beabsichtigt. So soll im Verlauf des Projektes Kapazität dafür genutzt werden, um die Betreiber von Repositories auf ihrem Weg zur Zertifizierung inhaltlich und technisch zu unterstützen. Gleichzeitig wird das Ziel verfolgt, mit diesem Netzwerk einen Mehrwert in der Nutzung von Institutional Repositories zu erreichen. OA-Netwerk steht in enger Wechselwirkung mit dem EUgeförderten Projekt DRIVER und bildet in gewissem Sinne den deutschen Beitrag.
Kooperation: Humboldt Universität zu Berlin, SUB Göttingen
Projektlaufzeit: Juli 2007 bis Juni 2009 und September 2009 bis August 2011
Förderung: DFG
Math&Industry
Mathematische Analysetechniken und Algorithmen zählen in den verschiedensten Bereichen von Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft zu den wichtigen, aber kaum sichtbaren Technologien. Moderne Methoden der angewandten Mathematik haben sich weltweit als eine fundamentale Ressource erwiesen. Die verborgene Schlüsseltechnologie Mathematik wird immer mehr zu einem innovationsträchtigen Motor für den wirtschaftlich-technologischen und den gesellschaftlichen Fortschritt des 21. Jahrhunderts.
Innovative Produkte und Ressourcen schonende Produktionsverfahren verlangen zunehmend:
- eine tiefgreifende mathematische Analyse und eine exakte, dem konkret vorliegenden Problem angepasste Modellierung
- die Optimierung aller zur Herstellung notwendigen Prozesse, etwa bezüglich des Material- und Energieeinsatzes.
Mathematische Denkweisen, Methoden und Verfahren, so wichtig sie auch sind, setzen sich jedoch nicht im Selbstlauf durch. Es bedarf intensiver Bewusstseinsbildung. Diese wird dadurch erschwert, dass der Einsatz von Mathematik den Endprodukten meist nur indirekt anzumerken ist. Das Potenzial und der Nutzen mathematischer Techniken müssen (prospektiven) Anwendern in geeigneter Form nahe gebracht und erläutert werden. Gerade das Internet und das Web bieten die Möglichkeit, Anwendungen wirkungsvoll zu präsentieren und Kontakte zu Experten aufzunehmen. Das Projekt "Math&Industry" hat zum Ziel, eine Anlaufstelle und Kontaktadresse für Anwender aus Industrie und Dienstleistungen zu werden und dazu beizutragen, dass
- der Nutzen mathematischer Denkweisen und Verfahren in der Öffentlichkeit transparenter wird,
- mathematische Methoden und Problemlösungsansätze umfassender und in wesentlich mehr Sektoren der Industrie und des Dienstleistungsgewerbes als bisher eingesetzt werden,
- Informationen über potenzielle Anwendungsmöglichkeiten von Mathematik aus den Vorhaben des BMBF-Förderschwerpunktes Neue mathematische Verfahren in Industrie und Dienstleistungen einem breiten Nutzerkreis zur Verfügung stehen.
Das Projekt soll hauptsächlich durch ein Web-Portal realisiert werden, das auf einer organisierten und systematischen Bereitstellung von Informationen durch die Anbieter selbst basiert.
Kooperation: IWR Heidelberg, Universität Freiburg, Mathematische Fakultät, ZIB Berlin, IWI Institut für wissenschaftliche Information
Projektlaufzeit: August 2003 - Juli 2007.
Förderung: BMBF
CASHMERE-int
Leistungsfähige Standards sind dadurch charakterisiert, dass sich auf ihrer Basis eine reiche Produktentwicklung entfalten kann. Ziel des Vorhabens ist die aktive Beteiligung an ausgewählten Standardsentwicklungen im Kontext Semantic Web und die kompetente Transmission in den Hochschulbereich der Bundesrepublik. Damit wird eine schnellere und vertiefte Umsetzung von Standards in neue Dienste gefördert. Ziel der Aktivitäten zur Transmission unter Mitwirkung von IWI ist auch die Motivation weiterer Wissenschaftler aus der Bundesrepublik zur aktiven Teilnahme an internationaler Standardisierung im Bereich fortgeschrittener Webtechnologien. Vorgesehen sind Tutorials, Workshops, Dokumentation über Serverbetrieb und Newsletter sowie Beratung im Sinne eines Kompetenzzentrums. Bei der Entwicklung und Erforschung neuer Dienste und Verfahren fokussiert CASHMERE-int auf die Beteiligung an internationalen Standardisierungsansätzen, die auf innovative Methoden und Werkzeuge zur maschinellen und intellektuellen Aufbereitung von Informationen und deren Weiterverarbeitung in search- and retrieval abheben.
Kooperation: SUB Göttingen
Projektlaufzeit: Oktober 2003 - Oktober 2005.
Förderung: BMBF
MPRESS
Entwicklung eines verteilten, internationalen Preprint/Dienstes für Mathematik. MPRESS/MathNet.preprints ist ein Dienst der das Suchen in und Navigieren durch eine große Anzahl mathematischer Preprints (ca. 70.000 Dokumente) unter Einsatz von Metadaten ermöglicht. Der Dienst ist ein Index von Preprints, die jeweils auf verschiedenen WWW Servern in der ganzen Welt gespeichert sind. Das Ziel des Projektes ist es, ein prototypisches Replikatorensystem für MPRESS auf der Basis von aktuellen Entwicklungen im Bereich Retrieval aufzubauen. Konkret ist dabei an Systeme wie CAP7 des CARMEN Projektes der Global-Info Initiative des BMBF oder EDBM, das von Cellule Math Doc für die Online Version des Zentralblatts für Mathematik und ihre Grenzgebiete entwickelt wurde, zu denken. Das Replikatorensystem soll als verteiltes System von Servern mit gleichen Rechten realisiert werden, um Netzverkehr zur Komplettierung der Indexe an den jeweiligen Standorten zu minimieren. Die Daten werden als RDF Datensätze präsentiert, was den aktuellen Empfehlungen des W3 Konsortiums entspricht. Daher muss das ganze System in der Lage sein RDF Daten zu hantieren und Retrieval auf diesen Daten zu betreiben.
Kooperation: Cellule Math Doc (Grenoble).
Projektlaufzeit: August 2001 - Dezember 2004.
Förderung: DFG
CARMEN
Content Analysis, Retrieval and Metadata: Effective Networking Der Schwerpunkt der Arbeiten von CARMEN liegt auf der Weiterentwicklung der Inhaltserschließung durch neue Verfahrenstechniken mit starken Verbindungen zum Retrieval. Bemühungen, die Homogenität und Konsistenz in der heutigen dezentralen Informationswelt herzustellen, setzen auf die Schaffung geeigneter Informationssysteme für verteilte Datenbestände. Häufig wird dabei versucht, die Probleme technikorientiert zu lösen, indem physikalisch auf die verschiedenen Dokumentenräume gleichzeitig zugegriffen werden kann. Das reicht jedoch nicht aus: Das Hauptproblem der inhaltlichen und konzeptuellen Differenz zwischen den einzelnen Datenbeständen ist damit noch nicht gelöst. Neue Problemlösungen und Weiterentwicklungen sind deshalb in diesem Projekt in drei Bereichen vorgesehen:
- Metadaten
- Methoden des Umgangs mit der verbleibenden Heterogenität
- Retrieval für strukturierte Dokumente mit Metadaten und heterogenen Datentypen
Die drei Arbeitsbereiche hängen eng zusammen. Durch die Fortentwicklung im Bereich der Metadaten soll einerseits die verlorengegangene Konsistenz partiell wiederhergestellt und auf eine den neuen Medien gerechte Basis gestellt werden. Andererseits sollen -- gleichsam in Form einer ``Zangenbewegung'' -- mit Verfahren zur Behandlung von Heterogenität Dokumente unterschiedlichen Niveaus der Datenrelevanz und Inhaltserschließung aufeinander bezogen und retrievalseitig durch ein Rechercheverfahren ergänzt werden, das den unterschiedlichen Datentypen mit ihren Metadatenformaten und einer starken textuellen Strukturiertheit (XML-Formate) gerecht wird. Dabei sind verschiedene Sichtweisen auf die Recherche notwendig, wie Hypertextbrowsen, Volltextsuche oder Dokumenten-Ähnlichkeitssuche. Weder heutige Hypertext- noch kommerziell zur Verfügung stehende Textretrievalsysteme leisten dies, weshalb Weiterentwicklungen notwendig werden. Diese beziehen bestehende Systeme mit ein, wo immer dies möglich ist (Integration mit Harvest). Prototypische Installationen machen den durch Teilvorhaben erzielten Fortschritt im Zusammenhang sicht- und evaluierbar.
Kooperation: Uni Dortmund (Fb. Informatik), Uni Oldenburg (Fb. Physik, UB), UB Osnabrück, UB Regensburg, Verlag Leske & Budrich, Springer Verlag, IZ Sozialwissenschaften, Universität Koblenz (Institut für Informatik), Die Deutsche Bibliothek, SUB Göttingen, TIB Hannover, FIZ Karlsruhe, Konrad-Zuse Zentrum für Informationstechnik, TU München (Fb. Mathematik), MPIB Berlin, Uni Paderborn (Fb. Mathematik).
Projektlaufzeit: Oktober 1999 - Februar 2002.
Förderung: BMBF, Global-Info.
ELib
Das Projekt hat die Erarbeitung eines Modells für den Aufbau und die Organisation einer Bibliothek verteilt liegender elektronischer wissenschaftlicher Informationen zum Ziel. Derzeit werden beispielsweise die Web-Angebote von 508 mathematischen Zeitschriften erschlossen. Funktionserweiterung der Basissoftware Harvest. Dauerbetrieb durch die Universitätsbibliothek. Nachnutzung durch die SUUB Bremen, SUB Göttingen, TU Braunschweig, UB Hannover, UB Regensburg.
Kooperation: SUUB Bremen, SUB Göttingen, TH Hannover, UB Braunschweig, UB Regensburg, UB Oldenburg, UB Osnabrück.
Projektlaufzeit: Mai 1997 - Dezember 1999.
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), MWK Niedersachsen.
Dissertationen Online
Mitarbeit am Teilprojekt Metadaten (Universität Duisburg), Erstellung von Werkzeugen zur Erhebung von Metadaten für Dissertationen.
Kooperation: Universität Duisburg (Fb. Mathematik), Universität Oldenburg (Fb. Physik), HU Berlin (Rechenzentrum, Institut für Wirtschaftspädagogik und Erwachsenenbildung), Uni Erlangen-Nürnberg (Institut für organische Chemie), SUB Göttingen, Die Deutsche Bibliothek.
Projektlaufzeit: 1998/99.
Förderung: DFG.
Math-Net
Das Projekt strebt eine technische und organisatorische Infrastruktur für ein effizientes, Nutzer betriebenes, kostenfreies (-günstiges) Informationssystem für die Mathematik in Deutschland an. Mithilfe von strukturierten Retrievalmechanismen und Profildiensten wird mathematische Information an den Arbeitsplatz des Mathematikers gebracht. Die Datenkollektionen werden mit Metadaten angereichert und stehen dem Nutzer in dezentralen Suchsystemen zur Verfügung. Das Projekt wird geleitet vom Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin.
Kooperation: Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin, Fachbereich Mathematik der Uni Chemnitz, Uni Halle, Uni Kaiserslautern, Uni Köln, TU München, Uni Paderborn, Uni Rostock.
Projektlaufzeit: Januar 1997 - März 1999.
Förderung: DFN Verein, DeTeBerkom.
DMV-Vorhaben "Verbesserung des benutzerorientierten Zugriffs auf fachspezifische Online-Datenbanken und CD-Rom für Mathematische Institute der Bundesrepublik Deutschland"
Kooperation: Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin und 50 Mathematische Fachbereich in der Bundesrepublik.
Projektlaufzeit: Oktober 1992 - September 1995.
Förderung: BMFT